Oktober 2017

Mirë se erdhët - Herzlich Willkommen in Albanien! Folgen Sie unserer Chronistin auf ihrer Reise, vorbei an sattgrünen Wiesen, romantischen Wälder und beeindruckenden Bergmassiven.

Ihr Chronist

Ein freundliches "Hallo" an alle, die sich für die Schönheiten unseres Planeten interessieren.
Wer weiß denn, in welchem Land der Adler zuhause ist? Laut dem Titel dieser Reise ist es Albanien. Ob es dort wirklich welche zu sehen gibt, darüber werde ich in den nächsten Tagen berichten. Doch vorher ein paar kurze Infos zu mir. Mein Name ist Edith, ich lebe in Frankfurt am Main und bin noch 50+. In diesem Jahr werde ich zum Zweiten mal als Chronistin auf Reisen sein - getreu nach dem Motto, so wie man das Jahr beginnt, so soll man es auch beenden. Im Januar war Vietnam/Kambodscha das Ziel. Diesmal ist Albanien an der Reihe und ich hoffe, es wird eine genauso tolle Reise werden. Bisher weiß ich nur, dass es in Albanien etliche Sehenswürdigkeiten gibt, die sogar unter dem Schutz der UNESCO stehen - kein Wunder, denn schließlich waren schon die Römer und auch die alten Griechen dort. Lassen wir uns also überraschen.

Viel Spaß beim Lesen meiner Berichte wünscht allen,
Edith

1. Tag: Anreise & Ankunft in Tirana

Im Gepäck viele gute Wünsche für die Reise, quetsche ich mich in den vollen Bus. Nach 20 Minuten stehen, erreichen wir den Flughafen.

Da sich die LH in Halle A befindet, muss man nicht lange nach dem Schalter suchen. Man geht zu einem freien Automat und checkt ein - darf man heute alles selber machen. Ich lasse mir jedoch helfen und bin so ruck zuck meinen Koffer los. Bei der Handgepäck Kontrolle wird mal wieder alles ganz genau durchsucht - aber nix gefunden.

Nun beginnt die Wartezeit bis zum Abflug. Als es endlich soweit ist, erwarten uns zwei Busse. Der, in den ich einsteigen muss, bringt mich zur hinteren Treppe des Fliegers. Ich steige ein, finde meinen Platz und setze mich hin. Gleich darauf setzt sich eine ältere Dame neben mich und wir kommen schnell in ein nettes Gespräch. Wir unterhalten uns über schöne Reiseziele und so vergeht die Flugzeit wie im Flug.

In Tirana angekommen, warten wir ewig an der Passkontrolle, holen dann unsere Koffer und finden den Ausgang nicht. Durch einen Personalausgang gelangen wir aber doch noch raus und melden uns bei unserem Reiseleiter. Wir warten noch auf weitere Personen - sehr lange. Eine findet der Reiseleiter dann am Schalter der Wechselstube, aber eine weitere Person bleibt unauffindbar - macht nix, es fehlen noch 8 Leute. Wir werden zum Bus geschickt und unser Reiseleiter telefoniert überall herum, um zu erfahren, was mit diesen 8 Personen passiert ist. Nach etwa einer Stunde steht fest, sie haben den Flieger verpasst und werden in der Nacht nachkommen - geht ja gut los.

Als erstes wollen wir nun Geld tauschen. Die Landeswährung ist der Lek und für einen Euro bekommt man etwa 132 davon. So, nun haben wir uns eine Erholung verdient. In einem kleinen Restaurant finden wir im Garten ein schattiges Plätzchen und eine kühle oder heiße Erfrischung - ganz nach Wunsch.

Danach geht es zum National Museum. Wir haben nicht mehr viel Zeit und durchlaufen es in großer Eile. Macht nichts, denn wir haben ja noch ein paar Tage vor uns, in denen wir etwas über die Geschichte von Albanien erfahren können.

Nun bekommen wir noch die wichtigsten Dinge von Tirana zu sehen. Dazu gehören, das Denkmal des Nationalhelden "Skanderbeg" und eine Pyramide, die heute als Kulturzentrum genutzt wird. Mir fallen die Ampelanlagen auf. Man sieht schon von weitem, welche Farbe die Ampel grade hat - sollte man bei uns auch einführen.

Es beginnt zu dämmern und wir treten die Fahrt nach Elbasan an. Unterwegs bekommen wir schon viele Informationen über die Geschichte Albaniens. Im Hotel angekommen, erwartet mich ein schönes Zimmer und nach einer kleinen Pause gibt es auch ein schmackhaftes Abendessen. Danach wollte ich mit meiner Flugzeugbekanntschaft noch um die Häuser ziehen, aber es ist überall dunkel und unser Hotel liegt direkt an einer sehr stark befahrenen Straße. Dann eben nicht, ich bin müde und freue mich auf mein bequem aussehendes Bett. Hoffentlich träume ich etwas Schönes, denn was man die erste Nacht in einem fremden Bett träumt, geht in Erfüllung.

Bis zum nächsten Bericht grüß euch eure Chronistin, Edith

2. Tag: Apollonia

Meine Nacht war erholsam - trotz des dicken und harten Kopfkissens. Was ich geträumt habe weiß ich nicht mehr, also war es nichts von Bedeutung. Nun freue ich mich auf ein leckeres Frühstück.

Im Restaurant sehe ich fremde Gesichter. Es sind die Nachzügler, die noch spät in der Nacht angekommen sind. Sie erzählen uns von ihrem Abenteuer, über Wien nach Albanien zu gelangen. Da hat sich die LH ja mal richtig ins Zeug gelegt, um unsere Gruppe komplett zumachen. Wir sind nun 25 Reisegäste und freuen uns auf dass, was uns erwartet.

Bevor wir Elbasan verlassen besichtigen wir das kleine Städtchen. Durch Geröll und Schottergassen gelangen wir zur alten Basilika. Wir haben Glück, denn sie wird grade aufgeschlossen - wir können sie besichtigen. Schuhe ausziehen ist Pflicht, Fotografieren verboten. Also bleiben die Schuhe an und ich Draußen - ein Blick durch die Tür zeigte mir, dass es eh nicht viel zu sehen gab.

Als nächstes steht eine alte Burganlage auf dem Plan. Wir bekommen einige Infos über ihre Entstehung und haben dann etwas Freizeit, um uns die schöne Anlage genauer anzusehen. Da die Anlage noch für kulturelle Zwecke genutzt wird, haben sich einige Cafés und Restaurants angesiedelt.

Die Pause ist vorbei, der Bus erwartet uns und die Reise geht weiter nach Apollonia. Bei dem Namen muss ich an die Tante meines Vaters denken - eine sehr liebe Frau, die uns Kinder oft mit leckerem Eis und Pudding verwöhnte. Ich hätte nie gedacht, dass man eine Stadt nach ihr benennt - oder war es wohl doch eher umgekehrt?

Auf dem Weg nach Apollonia huschen wir vorbei an hohen Bergen, Feldern und zeitweise begleiten uns kleine Flüsse - eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.

Am Ziel angekommen warten wir bis unser Reiseleiter die Eintrittskarten besorgt hat. Eine Schulklasse hat die Besichtigung schon hinter sich und strebt dem Ausgang zu. Glück für uns, denn dann haben wir mehr Ruhe und können den Erklärungen von Miegel besser zuhören.

Apollonia muss wohl eine sehr schöne Stadt gewesen sein. Bisher ist nur ein Bruchteil davon freigelegt worden. Ein steiler Pfad führt auf einen Hügel, von dem aus man einen schönen Blick über die Anlage hat. Jetzt haben wir uns eine Mittagspause verdient und ich lasse mir einen Bauernsalat schmecken.

Bevor wir die Weiterfahrt antreten besichtigen wir noch eine alte Klosteranlage. Sie wird noch genutzt und mir gefällt es hier sehr gut. Leider ist unser Weg noch weit und deshalb die Zeit im Kloster sehr knapp.

Endstation des heutigen Tages ist die Stadt Gjirokastra. Auf dem Weg dorthin halten wir im Gebirge an. Unser Halteplatz liegt sehr idyllisch. Den Felsen entspringen Wasserfälle - im Sommer ist das wohl eine tolle Erfrischung. Kleine Verkaufsstände bieten ihre Waren an, unter anderem auch große Gläser mit Honig. Es reizt mich zwar sehr, ein Glas zu kaufen aber was, wenn es im Koffer kaputt geht? - daran möchte ich lieber nicht denken. Mir tun die Fische in Glasbehältern, durch die das frische Wasser läuft, leid. Sie können sich gar nicht bewegen und warten nur darauf auf einem Teller zu landen.

Im Hotel angekommen, werden die Schlüssel verteilt und ich gehe zu meinem Zimmer. Es gefällt mir überhaupt nicht. Zwischen den Betten ist kein Platz für den Nachttisch und an die Schalter für die Nachtbeleuchtung komme ich auch nicht dran. Da kein anderes Zimmer frei ist beginnt nun das große Möbelrücken. Das zweite Bett wird vor das Fenster geschoben - halt nicht so weit, sonst kann ich ja gar nicht mehr an den Schrank. Also wieder ein Stück zurück und nun passt wenigstens der Nachttisch neben mein Bett. Eine Lampe gibt es leider nicht und so bin ich froh, dass ich eine kleine Taschenlampe dabei habe. Ausgerechnet hier werden wir zwei Nächte verbringen.

Der Lift bringt mich ins Restaurant, wo uns ein schmackhaftes Menü serviert wird. Wäre es jetzt noch hell, hätten wir eine schöne Aussicht. Leider ist es dunkel und da ich müde bin kehre ich in mein Zimmer zurück. Na dann mal gute Nacht.

3. Tag: Gjirokastra - UNESCO-Welterbe

Obwohl mir mein Zimmer immer noch nicht gefällt habe ich eine gute Nacht hinter mir. Mit viel Geduld gelingt es mir der Dusche warmes Wasser zu entlocken - was ein Glück, dass Wasser hier keine Mangelware ist. Mit nassen Haaren stehe ich im Bad und suche den Föhn. Hier ist er nicht und im Zimmer findet sich auch keiner. Mit einem Handtuch um den Kopf fahre ich zur Rezeption. Der Mitarbeiter schaut nicht grade begeistert, als ich nach einem Föhn frage, gibt ihn mir aber doch noch. So, den Zirkus mache ich nur einmal und behalte das Ding gleich auch für morgen.

Das Restaurant bietet einen schönen Blick auf einen Teil der Altstadt. Zum Frühstück gibt es alles, was mein Herz begehrt und gestärkt für den Tag finde ich mich zur vereinbarten Zeit an der Rezeption ein.

Heute wollen wir uns die Festung von Gjirokastra ansehen. Die Straße dorthin ist steil und die Pflastersteine sind etwas rutschig. Wer will kann mit einem Taxi hochfahren - kostet pro Taxi etwa 5 €. Ich will und einige andere auch. Ruck zuck sind wir am Eingang der Festung und genießen schon mal die schöne Aussicht.

Der Rest, der Gruppe, lässt nicht lange auf sich warten und wir können mit der Besichtigung beginnen. Wir erfahren einiges über die Entstehung der Burg und wofür sie heute noch genutzt wird. Am Uhrturm sind die Handwerker damit beschäftigt ihn auszubessern. Wir bewundern die schönen Zifferblätter - sehen toll aus. Kein Wunder, denn sie stammen aus Deutschland und kamen als Gastgeschenk, von Franz-Josef Strauß, nach Gjirokastra. Nach der Besichtigung haben wir den Rest vom Tag frei. Vor der Burg treffen wir uns noch um zu besprechen, wann wir uns zum Abendessen treffen.

Meine Flugzeug Nachbarin möchte noch einmal in die Burg und sich das Museum ansehen - ich komme natürlich mit. Doch am Eingang der Burg verwehrt man uns den Eintritt. Wir haben kein Ticket - hat der Reiseleiter - und obwohl wir grade erst raus sind, dürfen wir nicht wieder rein. Wir reden mit Engelszungen auf die Kartenverkäuferin ein aber sie bleibt stur. Dann eben nicht, wir werden noch genug Museen sehen. Außerdem ist das Wetter viel zu schön, um in staubigen Räumen zu versauern.

Gjirokastra wird auch die "Silberstadt" genannt. Warum, sehen wir als wir die Straße nach Unten gehen. Viele Dächer, der Altstadt, sind mit Steinen gedeckt und diese glitzern silbrig in der Sonne - ein schöner Anblick.

Was sollen wir nun mit dem freien Nachmittag anfangen? Gegenüber vom Hotel ist ein kleines Restaurant mit Garten. Wir finden einen freien Tisch und bestellen uns eine Erfrischung. Danach schauen wir uns das Städtchen noch etwas genauer an. Rechts und Links der engen Hauptstraße reihen sich einige Läden für Andenken aneinander. Es macht allerdings keinen Spaß zu schauen, denn die Straße ist stark befahren und man muss ständig den Autos ausweichen. Wir sehen zu, dass wir von hier weg kommen. Unterwegs sehen wir viele Gebäude, die schon mal bessere Zeiten erlebt haben und nun vor sich hingammeln. Schade, mit etwas Geld und Geschick könnte man etwas draus machen.

Am Abend bringt uns der Bus zu einer Gastfamilie, bei denen wir heute unser Essen einnehmen werden. Im Garten sind Tische und Stühle vorbereitet doch wir meutern - es ist windig und kalt. Kein Problem. Rasch werden Tische und Stühle nach oben gebracht und wir dürfen in der guten Stube essen. Fleisch gibt es heute nicht aber dafür alle möglichen Köstlichkeiten aus Garten und Feld. Der Hausherr gibt uns Schnaps aus, den wir dann auch kaufen können. Wir verbringen einen schönen Abend und treten satt und zufrieden die Rückfahrt zum Hotel an. Einschlafen kann ich jetzt eh noch nicht, also packe ich schon mal den Koffer. Morgen fahren wir weiter - zu neuen Erlebnissen.

4. Tag: Naturwunder & Bauwerke aus alter Zeit

Von Sonnenstrahlen geweckt und einem guten Frühstück gestärkt kann der Tag nur super werden.

Als erstes wollen wir uns heute das "blaue Auge" ansehen. Hierbei handelt es sich um eine Quelle deren Wasser in allen möglichen Blau Tönen schillert. Begleitet von hohen Bergen und an Feldern entlang erreichen wir den Parkplatz. Es steht erst ein Reisebus dort - also kann noch nicht viel los sein. Über eine kleine Brücke erreichen wir die Quelle und ich bin fasziniert von dem Farbenspiel. Hier könnte ich es noch eine Weile aushalten aber wir haben noch viel auf dem Programm stehen.

Weiter geht es am Meer entlang. Man sieht wie Männer die Muschelreusen kontrollieren. Die Saison ist vorbei und man findet nur noch selten Muscheln auf einer Speisekarte. Den nächsten Stopp machen wir an einer Stelle, von wo aus man die Insel Korfu sehen kann. Nur wenige km trennen Albanien von Griechenland. Kurz raus aus dem Bus und ein paar Fotos geschossen und schon geht es weiter.

Wir erreichen die Ruinenstadt Butrint, die ebenfalls unter dem Schutz der UNESCO steht. Da ein großes Stück der Anlage freigelegt wurde kann man sich das was unser Reiseleiter erzählt auch gut vorstellen.

Danach haben wir uns die Mittagspause verdient. In Himara fahren wir zu einem Strandlokal. Es ist zwar schön hier aber auch voll. Am Strand hole ich mir etwas Sand für meine Sammlung und dann gehe ich mit meiner Bekannten spazieren. Auf einer Anhöhe finden wir ein Restaurant und setzen uns auf die Terrasse. Bei einem guten Cappuccino genießen wir den Blick übers Meer - hier könnte ich ewig sitzen.

Als es langsam zu dämmern beginnt fahren wir über Serpentinen ins Gebirge hoch. Mal hat man einen tollen Blick aufs Meer, mal sind die Felsen zum Greifen dicht am Bus. Genau als die Sonne untergeht erreichen wir einen Aussichtspunkt. Von hier kann man sich das Schauspiel gut ansehen. Man meint das Zischen zu hören, als die Sonne schließlich ganz im Meer verschwindet. Nun muss uns der Busfahrer auch heil wieder die Schlangenlinien runter bringen - keine Sorge, er ist geübt und wir können ganz entspannt die Weiterfahrt zum Hotel genießen.

Es folgt die Schlüsselausgabe und diesmal habe ich auch ein schönes Zimmer erwischt. Abendessen gibt es in einem nahegelegenen Restaurant. Wer keinen Fisch mochte bekam Putensteak. Zuerst kam etwas Salat, Brot und eine Suppe. Hungrig wie wir waren haben wir alles weggeputzt. Nun kam der Hauptgang. Auf dem Teller lagen Fisch oder Fleisch und sonst - nix. Wir warteten auf Beilagen doch es kamen keine. Allmählich wurde uns klar, dass das Brot zum Hauptgang gehörte. Zum Nachtisch gab es dann noch etwas Obst - na wenigstens hat es geschmeckt.

Die Abendluft ist mild und so schlendern wir ganz gemütlich zum Hotel zurück. Nach diesem ereignisreichen Tag und der vielen frischen Luft bin ich müde und freue mich auf mein Bett.

Na dann wünsche ich allen eine gute Nacht und sage tschüss bis zum nächsten Mal.
Eure Chronistin, Edith

5. Tag: Berat, die Stadt der 1.000 Fenster

Am frühen Morgen weckt mich die Sonne gleich durch drei große Fenster. Wir müssen heute nicht so früh los und so bleibt ein wenig Zeit für Fotos rund ums Hotel. Unser Hotel liegt direkt am Wasser und es gibt hier eine schöne Promenade, auf der im Sommer bestimmt viel los ist.

Das Frühstücks-Buffet ist sehr reichhaltig und jeder findet etwas, was ihm schmeckt. Nach der Stärkung geht es ab zum Bus. Wir fahren durch das Städtchen Flora, besuchen eine alte Moschee und natürlich auch das Denkmal des Nationalhelden.

Nun geht es weiter nach Berat, der Stadt der 1.000 Fenster. Einige von uns bummeln durch die alten Burggassen zur Brücke, an der wir uns wieder treffen wollen. Auf dem Kopfsteinpflaster lässt es sich nicht gut laufen und deshalb gehe ich über die normale Straße. Da sehe ich zwar nicht die alten Häuser, habe aber einen wunderbaren Blick auf die andere Fluss Seite. An den Hängen kleben dicht an dicht kleine weiße Häuser mit unheimlich vielen Fenstern. Sie gaben der Stadt den Beinamen: "Stadt der 1.000 Fenster". Nach den üblichen Erläuterungen vom Reiseleiter überqueren wir die Brücke und haben nun Freizeit.

Ein Brautpaar steht ebenfalls an der Brücke und ich bewundere das tolle Kleid der Braut. Fragend halte ich meinen Fotoapparat hoch und bekomme ein zustimmendes Nicken. Ich rufe ihnen noch viel Glück und alles Gute zu, dann schlendern wir durch das Städtchen.

Da wir etwas hungrig sind halten wir nach einem Lokal Ausschau. Draußen ist fast alles besetzt und so nehmen wir drinnen Platz. Meine Bekannte bestellt eine Pizza, ich einen gemischten Salat. Mein Essen kommt schnell aber auf die Pizza warten wir ewig. Erst als meine Bekannte damit droht, die Pizza nicht mehr anzunehmen, bekommt sie endlich das bestellte. Schnell wird das Essen verspeist, denn wir müssen zurück zum Bus.

Die Fahrt geht weiter zu unserem heutigen Hotel. Die Zimmer sind schnell verteilt und ich betete und bekam einen modernen aber sehr nüchternen Raum. Kein Bild, kein Spiegel und auch keine gescheite Ablage für die Dinge, die man so am Bett braucht - Wecker, Taschentücher, Buch usw.

Es ist Nachmittag und wir wollen noch ein bisschen um die Häuser ziehen - sind aber keine da. Man kann nur hintereinander auf dem schmalen Gehweg an der Schnellstraße entlang laufen. Da uns das keinen Spaß macht, kehren wir zum Hotel zurück und ruhen uns etwas aus.

Das Abendessen wird serviert und schmeckt gut. Nun ist es doch schon spät geworden und ich ziehe mich in mein Zimmer zurück. Über WhatsApp verschicke ich ein Foto von meinem Zimmer und bekomme den Kommentar zurück: sieht aus wie im Knast. Ich war in noch keinem und kann es deshalb nicht beurteilen.

Na dann wünsche ich euch ein gutes Nächtle.
Es grüßt euch eure Chronistin Edith

6. Tag: Alte Gemäuer & junge Liebe

So reizlos die Zimmer auch sind, über das Frühstücksbuffet kann man nur staunen. Hier hat man wirklich die Qual der Wahl. Alles sieht so lecker aus und ich kann mich nur schwer entscheiden, was ich essen möchte.

Gestärkt für den neuen Tag bringe ich meinen Koffer zum Bus. Er wird eingeladen, ich steige ein und bald geht die Fahrt weiter. Heute wollen wir uns Durres ansehen.

Auch hier gibt es noch Spuren der Römer zu bestaunen. Die UNESCO würde das Ausgrabungsgebiet gerne Fördern aber das ist nicht so einfach. Die alten Gemäuer befinden sich mitten in der Altstadt und um weiter Ausgrabungen zu tätigen müssten viele Häuser weichen. Der Staat will die Hausbesitzer aber nicht ausreichen abfinden und so wird es wohl noch eine Weile dauern, bis das Gericht entschieden hat.

7. Tag: Letzter Tag in Albanien

Es regnet. Ich bin froh, dass wir gestern durch den Basar zur Festung gegangen sind. Heute wären die Pflastersteine bestimmt noch viel rutschiger und es würde mir sicher keinen Spaß machen immer wieder auszurutschen.

Ein Donnerschlag reist mich aus meinen Gedanken und gleich darauf stehe ich im Dunkeln - der Strom ist weg. Es dauert aber nur wenige Sekunden, bis es wieder hell wird.

Meine Bekannte holt mich zum Frühstück ab, will aber nicht mit mir im Aufzug fahren - der könnte ja steckenbleiben. Ich habe da weniger Bedenken und fahre mit dem Lift nach unten. Auf dem Frühstücksbuffet finde ich wieder alles, was mein Herz begehrt und ich lasse es mir schmecken. Nun kann der Tag beginnen.

Zweimal vor und wieder zurück, dann ist der Bus um die Ecke rum und wir fahren wieder in Schlangenlinien ins Tal hinab. Wir wollen in das Städtchen Shkodra. Der gleichnamige See ist der größte See des Balkans - wusste ich bisher auch noch nicht. Leider regnet es hier auch und so macht es keine Freude, im Regen, am Ufer des Sees entlang zu spazieren. Nach einer kurzen Pause fahren wir in die Stadt hinein. Dort wartet eine schöne Kirche darauf, von uns besichtigt zu werden, die während des Bürgerkrieges zum Fußball spielen genutzt wurde. Zum Glück hat man sie renoviert und nun dient sie wieder ihrem ursprünglichen Zweck.

Als wir aus der Kirche herauskommen hat der Himmel Erbarmen mit uns und stellt den Regen ein. Bei einem Bummel durch die Altstadt fällt leider immer wieder ein großes Problem auf. Albanien weiß nicht wohin mit seinem Müll. Er wird zwar abgeholt aber große Verbrennungsanlagen, so wie in Deutschland, gibt es hier nicht. Gottseidank ist es in der Fußgängerzone sauber und es riecht hier auch viel angenehmer - nach Gebratenem, frischem Backwerk und anderen Leckereien.

Großen Hunger verspüren wir nicht aber verschiedene Gelüste haben wir doch. Kaffee und ein Stück Kuchen wären jetzt nicht schlecht. Als wir fast am Ende der Fußgängerzone sind stoßen wir auf ein Café und setzen uns unter einen Sonnenschirm. Die Speisekarte ist voller herrlicher Bilder und wieder hat man die Qual der Wahl. Ich entscheide mich für ein Stück Käsekuchen aber den gibt es heute leider nicht. Der Kellner zeigt mir was an Kuchen zur Verfügung steht. Auf dem Foto könnt ihr sehen, was ich gegessen habe und glaubt mir, der Kuchen war super lecker. Das ganze Vergnügen hat nicht mal 3 € gekostet.

Treffpunkt, nach der Pause, ist am Ende der Fußgängerzone. Von hier aus geht es zu Fuß weiter zu einer Moschee. Da man hier fotografieren darf, ziehe ich auch meine Schuhe aus und gehe mit hinein. Noch ist der Islam in Albanien nicht so sehr verbreitet aber das kommt noch.

Am späten Nachmittag fahren wir weiter zu einem Weingut. Wer will, kann hier an einer Weinverkostung teilnehmen. Durch eine dunkle Halle gelangen wir zu einer Treppe, die in den Keller hinunter führt. Dort ist es nicht gerade gemütlich und es gibt auch keine Sitzgelegenheiten. Das Personal schaut auch nicht freundlich drein und somit haben wir keine Lust auf die Weinprobe. Der Busfahrer ist im Bus geblieben und lässt uns rein. Nach einer Weile kommen auch die Anderen zurück und wir fahren wieder zum Hotel.

Zum Abendessen gibt es verschiedene Grillspezialitäten und es schmeckt mal wieder prima. Vom Restaurant aus hat man einen schönen Blick auf die Festung und am Abend sieht sie besonders schön aus. Noch einmal genießen wir diesen romantischen Genuss, bevor wir zu Bett gehen.

Zum letzten mal wünsche ich euch eine gute Nacht und schicke viele Grüße.
Eure Chronistin, Edith

8. Tag: Abreise

Alles hat ein Ende - leider auch der Urlaub.

Ein Blick aus dem Fenster - es regnet immer noch. Der Himmel ist traurig, weil wir heute abreisen. Es war im Gespräch, das Hotel schon früh zu verlassen um noch einmal das national Museum in Tirana zu besuchen. Mir persönlich reicht es nun mit Altertümern und Geschichte und auch unsere Nachzügler werden es überleben, wenn sie nicht ins Museum Kommen. Zum Glück wird auch erst spät geöffnet und wir müssten durchhetzen. Dann brauch nur viel Verkehr auf den Straßen zu sein und wir würden dem Flieger hinterher winken. Länger schlafen und ganz gemütlich frühstücken ist mir viel lieber - und fast allen anderen auch. Ich lasse mir noch einmal den Schafskäse - den ich so sehr liebe - schmecken und genieße den Kaffee - ab morgen muss ich ihn wieder selber kochen.

Die Koffer werden eingeladen und dann kommt das nun schon bekannte - vor, zurück und wieder vor - um die Ecken rum. Trotz des Regens genieße ich die schöne Landschaft und bedaure, dass alles schon wieder vorbei ist. Ohne Zwischenfälle erreichen wir den Flughafen. Wer noch eine Rechnung offen hat bezahlt sein Wasser beim Busfahrer und verabschiedet sich von ihm. Unser Reiseleiter bringt uns noch zum Schalter und auch von ihm verabschieden wir uns - jeder persönlich. Erst jetzt fällt mir auf, dass es im Bus gar keine Rede gab. Sonst lobt der Reiseleiter immer die Gäste für ihre Pünktlichkeit, wünscht ihnen alles Gute für die Zukunft und hofft, dass man sich mal wieder sieht - waren wir etwa keine nette Gruppe …… nein, das waren wir ganz bestimmt.

In der Schalterhalle will ich noch ein paar Fotos schießen aber ein Angestellter ruft mir zu: "no Fotos" - das sollten wir mal in Frankfurt sagen. Nach den Kontrollen sitzen wir nun im Wartebereich. Man tauscht Adressen aus, unterhält sich über die vergangenen Tage und weitere Reisepläne. Ich werde mit meiner Flugnachbarin auch in Kontakt bleiben und wir teilen natürlich auch die Rückflugzeit miteinander.

Wir starten pünktlich, bekommen etwas zum Essen und Trinken und so vergeht die Zeit bis nach Frankfurt wieder sehr schnell.

Es hat mir wieder Spaß gemacht, euch von meiner Reise zu berichten und hoffe, es hat euch ein bisschen gefallen.

Bis zu meiner nächsten Reise mit Berge & Meer wünscht euch eine gute Zeit,
eure Chronistin Edith

P. s. einen Adler habe ich nicht gesehen. Vielleicht hat man dafür mehr Glück, wenn man eine Wanderreise macht

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise - Tirana - Elbasan (ca. 60 km)
Flug nach Tirana. Dort werden Sie von Ihrer deutschsprachigen Reiseleitung in Empfang genommen. Ihre Reise durch das Land des Adlers beginnt! Bevor Sie zu Ihrem Hotel fahren, besichtigen Sie Albaniens Hauptstadt Tirana. Sie tauchen in eine andere Kultur ein und besuchen die Et'hem-Bey-Moschee am Skanderbeg-Platz. Der Bau der osmanischen Moschee begann 1794 und wurde 1821 fertiggestellt. Wussten Sie, dass der Skanderbeg-Platz nach dem albanischen Nationalhelden Skanderbeg benannt wurde und der Haupttreffpunkt der Einwohner ist? Im historischen Nationalmuseum erfahren Sie mehr über die bewegte Geschichte des Ortes und die Legende über den Nationalhelden Skanderbeg. Anschließend Transfer zu Ihrem Hotel. Abendessen und Übernachtung in Elbasan.

2. Tag - Elbasan - Apollonia - Gjirokastra (ca. 255 km)
Der heutige Tag startet für Sie mit einem gemütlichen Spaziergang durch das Stadtzentrum Elbasan mit anschließendem Besuch einer Burg aus dem 15. Jahrhundert. Genießen Sie die Eindrücke einer aufregenden Kultur. Nach dem abschließenden Besuch der ältesten Basalica geht es für Sie weiter nach Apollonia, wo Sie im Park zu Mittagessen können (nicht inklusive). Nach der Stärkung geht die Zeitreise für Sie weiter. Vor über 2.500 Jahren errichteten die Griechen zu Ehren Apollos eine Kolonie. Kaum zu glauben, dass der große Kaiser Augustus hier einst Philosophie studierte. Die Ruinen lassen die große Bedeutung dieser Stadt nur noch erahnen. Im Anschluss besichtigen Sie das Theater, die Bibliothek und das Monument von Agonothetes. Transfer nach Gjirokastra, wo Abendessen und Übernachtung erfolgen.

3. Tag - Gjirokastra
Nach einer erholsamen Nacht und einem stärkenden Frühstück besichtigen Sie die Stadt Gjirokastra, eine UNESCO-Stätte, die aufgrund ihrer markanten Bauarchitektur diesen Titel verliehen bekommen hat. Wussten Sie, dass Gjirokastra die Geburtsstadt des kommunistischen Diktators Enver Hoxha ist? Sie besuchen den alten Basar mit verschiedenen Kunsthandwerk- und Souvenirshops. Vielleicht finden Sie noch ein schönes Andenken für Ihr Zuhause? Anschließend geht es für Sie weiter zu der Burg von Gjirokastro Argjiro, die während der kommunistischen Diktatur als Gefängnis für politische Gefangene benutzt wurde. Heute enthält es ein Museum, das regionale Artefakte zeigt und die Geschichte der Stadt erzählt. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Abendessen im Dorf Dhoksat. Danach Transfer und Übernachtung in Ihrem Hotel.

4. Tag - Gjirokastra - Saranda - Butrint - Himara - Vlora (ca. 240 km)
Nach dem Frühstück fahren Sie weiter nach Saranda. Die Stadt liegt in einer wunderschönen Bucht zwischen zerklüfteten Felsen und dem strahlenden Blau des Ionischen Meers. Atmen Sie die frische Seeluft bei einem Spaziergang entlang der schönen Uferpromenade ein und gelangen Sie durch Eichen- und Platanenhaine zum "Blauen Auge". Sie haben die türkisblaue Quelle erreicht! Das Wasser tritt mit hohem Druck aus einem Quelltropf in der Mitte hervor. Das türkise Wasser am Rand und der dunkelblaue Kern verleihen der Quelle ihren Namen. Das Wasser schießt aus noch ungeklärter Tiefe an die Erdoberfläche und wird nie wärmer als 12.5 C°. Vielleicht möchten Sie aber trotzdem die Schuhe ausziehen und ein wenig das kühle Nass genießen? Anschließend setzen Sie ihre Reise nach Butrint, auch als Ruinenstadt bekannt und Teil des UNSECO-Weltkulturerbes, fort, wo Sie die alten Ruinen besichtigen und eine 2.5 stündige Wanderung durch den Archeological Park unternehmen. Weiterfahrt nach Himara, das wahre Juwel Süd-Albaniens mit Zwischenstopp in Saranda zum Mittagessen. In Himara angekommen, besuchen Sie die Festung des Ali Pascha Tepelena. Von hier aus haben Sie einen wunderschönen Blick auf die Küste und das Meer. Nutzen Sie Ihre Zeit für einen kurzen gemütlichen Strandspaziergang. Lassen Sie sich den weichen Sand durch die Zehen rieseln oder genießen Sie den wunderschönen Ausblick auf das glänzende blaue Meer. Danach verlassen Sie diese malerische Umgebung und fahren weiter nach Vlora. Abendessen und Übernachtung.

5. Tag - Vlora - Berat (ca. 80 km)
Nach einer Stadtbesichtigung von Vlora auf den Spuren der Unabhängigkeit, fahren Sie weiter nach Berat, die Stadt der 1.000 Fenster. Die weißen, mittelalterlichen Häuser und die stolze Festung zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Eine Erkundungstour bringt Ihnen den Charme der Altstadt und kleinen Gassen näher. Anschließend besichtigen Sie die Burg von Berat, eine riesige und noch bewohnte Festungsanlage. Von hier aus haben Sie einen einmaliegn Blick auf die Stadt und die Berge. Nutzen Sie Ihre freie Zeit für einen kurzen Spaziergang durch die kleinen Burggassen oder erkunden Sie die Stadt auf eigen Faust. Transfer zu Ihrem Hotel. Abendessen und Übernachtung.

6. Tag - Berat - Durrës - Kruja (ca. 140 km)
Der heutige Tag führt Sie zuerst in die Küstenstadt Durrës. Nach Besichtigung der venezianischen Stadt, des Stadtzentrums sowie der römischen Ruinen und Bäder haben Sie Zeit zur freien Verfügung. Entdecken Sie die Stadt auf eigene Faust oder essen Sie in einem kleinen Restaurant zu Mittag. Anschließend fahren Sie weiter nach Kruja, den Heimatort des albanischen Nationalhelden Skanderbeg. Über schmale Straßen, die sich den schroffen Berg hinauf schlängeln, gelangen Sie zu der mittelalterlichen Festung, die auf einem rauen Felsen oberhalb des Stadtkerns thront. Von hier aus wurde das Land Jahrzehnte lang gegen die Osmanen verteidigt. Über altes Kopfsteinpflaster laufen Sie durch die schmalen Gassen des traditionellen Basars. Glänzende Kupferwaren, handgeschnitztes Holz-Spielzeug, bunte Gewänder und gewebte Teppiche bringen bestimmt auch Sie zum Staunen! Vielleicht finden Sie hier ein schönes Andenken für Zuhause. Im ethnographischen Museum erhalten Sie einen Einblick in das traditionelle Leben. Über eine schmale Treppe gelangen Sie in das Innere des alten Wohnhauses. In allen Ecken und Winkeln der Wohnräume können Sie Kleidung, Betten, Töpfe und Werkzeuge der ehemaligen Bewohner bestaunen. Kennen Sie die Sage des Nationalhelden Skanderbegs? In dem nach ihm benannten Museum erfahren Sie mehr über ihn, die Zeit, in der er gelebt hat und seine geheimnisvolle Sage. Lassen Sie sich überraschen. Übernachtung und Abendessen in Ihrem Hotel.

7. Tag - Kruja - Shkodra - Kruja (ca. 180 km)
Nach dem Frühstück im Hotel fahren Sie nach Shiroka, das direkt an der Küste des Shkodra Sees liegt. Lassen Sie bei einer Tasse Kaffee die gewonnenen Eindrücke Revue passieren und genießen Sie den atemberaubenden Ausblick über den größten See des Balkans. Nach der Besichtigung von Shkodra erwarten Sie weitere schöne Ausblicke von der Rozafa-Burg aus. Zücken Sie Ihren Fotoapparat und halten Sie den Anblick der italienischen-australischen Architektur der Häuser fest. Nutzen Sie die freie Zeit zum Entspannen. Auf Wunsch können Sie an einer Weinprobe teilnehmen, bei der Sie die ältesten Weine Albaniens kosten können (ca. 7 € pro Person, vor Ort zu zahlen). Transfer nach Kruja, wo Abendessen und Übernachtung stattfinden.

8. Tag - Abreise
Mit vielen neuen Eindrücken treten Sie heute die Heimreise an. Transfer zum Flughafen Tirana und Rückflug nach Deutschland.