September 2018

Diese spannende Reise führt Sie und unseren Chronisten in 5 Länder auf der Balkan-Halbinsel. Traumhafte Landschaften, geheimnisvolle Kultur- und Naturwunder sowie abwechslungsreiche Städte warten auf Sie.

Ihr Chronist

Viele kennen uns schon als Reiseberichterstatter von Myanmar. Trotzdem möchten wir uns noch einmal vorstellen. Brigitte und Karl- Heinz aus Süddeutschland.

Nach dem Motto "solange wir können" haben wir oft unsere Reisen in Asien und Afrika verbracht. Was gibt es Schöneres auf der Welt als andere Länder und andere Menschen kennenzulernen. Sprachen sind zwar wichtig - aber um sich zu verständigen braucht es nicht viel. Lächeln ist Weltsprache und wird auf der ganzen Welt verstanden. Uns ist bewusst - es gibt kein fremdes Land, der Reisende ist es nur, der fremd ist.

1. Tag: Anreise und Empfang Split - Trogir - Makarska Riviera 80 km

Von Basel fahren wir ohne Stress und Stau, mit dem Ticket "Zug zum Flug" nach Frankfurt. Der Check-in klappt problemlos und wir bekommen einen Fensterplatz zugewiesen. Einstieg pünktlich um 12.05 Uhr im Croatia-Airbus 320, Abflug um 12.55 Uhr, Ankunft 14.20 Uhr.

Ein großer Vorteil, wenn man in Europa bleibt, ist die kurze und angenehme Anreise mit Ankunft um die Nachmittagszeit am Zielort. Schon beim Anflug schauen wir aus dem Fenster und sind begeistert. Nach ca. 1.5 Stunden Flug kann man ursprüngliche Natur und azurblaues Wasser bewundern. Die Sonne blinkt auf die Adria, wir sehen Buchten, Landzungen und schneeweiße Segelschiffe. Wir erleben eine schöne, gelungene Landung in Kroatien und ein sehr schöner und moderner und überschaubarer Flughafen in Split. Hier startet unser Urlaub gleich mit der Ankunft.

Nach der problemlosen Einreiseabfertigung werden wir von "unserer" deutschsprachigen Reiseführerin Ivana und unserem Bussfahrer Ljubo empfangen. Ein Glücksfall - die Beiden. Auf der Fahrt ins Hotel bekommen wir erste Informationen und wir können uns vorstellen, was uns in den nächsten Tagen erwartet. Dr. Rudolf Schwalb "unser" begleitender Arzt stellt sich vor und wir haben unsere 8 Mitreisenden kennengelernt. Da später nochmal 7 Gäste erwartet werden, diese werden Trogir am letzten Tag besuchen, besichtigen wir in der Zwischenzeit Trogir.

Etwa 25 km von Split entfernt liegt die Stadt Trogir. Vom Festland führt eine Brücke durch ein Tor direkt in die "Altstadt-Insel". Wir bummeln durch die schmalen Gassen dieses reizvollen Ortes und drehen damit die Zeit um Jahrhunderte zurück und können nur erahnen wie das Leben früher mal war. Man braucht eine Spürnase um sich im Gewirr der Gassen auf dieser winzigen Insel zurecht zu finden. Wahrzeichen der Hafenstadt ist die Kathedrale aus dem 13 Jh. Die Kapelle des Hl. Johannes bietet einen herrlichen Blick zum Glockenturm und der Aufstieg ist sehr lohnenswert denn man hat von dort die Stadt in alle Richtungen im Blick. Die Türme der verschiedenen Kirchen zeigen die Fülle architektonisch und historisch sehenswerter Bauten. Eine Mischung aus Renaissance, Barock und Romantikgebäuden. Der eigentliche Schatz dieses Ortes ist kein einzelnes Bauwerk, sondern die Fülle der verschiedenen Eindrücke.

Wir holen die fehlenden Gäste vom Flughafen ab und auf der Panoramastraße zum Hotel erleben wir einen herrlichen Sonnenuntergang der die Berge in einem unvergleichlichen Rot anmalt.

Ankunft im Hotel Medora Auri. Das Hotel liegt direkt am Strand mit Außenpool und Wellnesscenter. Mit toller Sicht auf die Adria oder auf das Biokovo-Gebirge. Sehr freundliche Gastgeber und große Zimmer. Nach einem tollen Abendessen genießen wir einen unvergesslichen Sonnenuntergang.

Ja, in dieser Unterkunft können wir uns einen Entspannungs- und Badeurlaub gut vorstellen.

2. Tag: Makarska Riviera - Mostar - Jablanica - Sarajevo 250 km

Dobro jutro - Guten Morgen um 8.18 Uhr ist Abfahrt.

Die Makarska Riviera ist eine der schönsten Küstenstreifen der Adria. Sie liegt geschützt an der Bergflanke des Sveti Jure. Er ist der höchste Gipfel des Biokovo Gebirgsmassivs in Südkroatien. Die Luft ist so klar, als sei sie gar nicht vorhanden. Die fantastische Panoramafahrt entlang der Küstenstraße mit Blick auf die Adria und die mitteldalmatischen Inseln und die Weiterfahrt durch das fruchtbare Neretva-Mündungs-Delta ist beeindruckend und wunderschön. Die Neretva ist der bedeutendste Fluss der Herzegowina. Sie ist 225 km lang. Das Delta "das Kalifornien Kroatiens" wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Auf der Straße verkaufen die Bauern ihre Waren am Straßenrand. Dieses riesige Sumpfdelta ist die Heimat vieler Wasservögel und ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. Nervtötend sind die Grenzkontrollen und diese Zeit fehlt uns bei den Besichtigungen.

Ja, die Neretva-Schlucht ist atemberaubend und wir fahren weiter nach Mostar dem Zentrum der Herzegowina, immer entlang der Neretva durch ein breites Tal, eingerahmt von Bergen. Der Himmel senkt sich immer tiefer und die Schluchten werden immer gewaltiger. Wer von Split nach Mostar fährt, kann sie eigentlich nicht übersehen - die ehemalige Karawanenstation Pocítellj in Bosnien Herzegowina. Die mittelalterliche Stadt liegt am linken Ufer der Neretva. Die Burg mit dem Festungsturm, die Moschee mit dem Minarett und der ungewöhnlich schlanke Uhrturm grüßt uns aus der Ferne.

Im kleinen Bergdorf Buna treffen wir auf die größte Karstquelle Europas "Vrelo Bune", ein geheimnisvoller Ort. Am Höhlenmund am Fuß einer 200 m hohen Felswand entspringt die Buna. Besonders schön ist der Blick auf das kristallklare Wasser. Die Quelle hat einen türkischen Sultan so beeindruckt, dass er dort im 18.Jh. ein Derwischkloster errichten ließ. Es liegt wunderschön unter einer riesigen überhängenden Felswand und ein breiter Erker überragt den See. Die Inneneinrichtung ist beeindruckend. Ein Szenarium vom allerfeinsten - kein Maler oder Filmregisseur könnte es passender inszenieren.

Sollten wir geglaubt haben, dass wir am heutigen Tag schon das meiste gesehen und Interessantes gehört haben, werden wir in der 30 km entfernten weltberühmten Herzogowina-Stadt Mostar eines Besseren belehrt. Auch wenn es keine Mauer gibt - Mostar ist eine geteilte Stadt mit einem mehrheitlichen muslimischen und einem überwiegend kroatischen Teil. Davon bekommen die zahlreichen Touristen, wenn sie nicht einen guten und kundigen Reiseführer haben, aber wenig mit. "Unser" einheimischer Stadtführer - Muamer Heijder - 35 Jahre alt - sieht aus wie dreißig ist Lehrer und liebt seinen Beruf. Er klärt uns auf. Durch schmale Gassen mit vielen Souvenierläden, eleganten Geschäften und lebhaften Cafe`s besuchen wir die alte osmanische Bogenbrücke "Stari Most" - ein Bogen über dem Abgrund. Sie zählt zu den Schätzen der Welt und ist Denkmal der Baukunst und Sinnbild der Zerstörung. Am 9. November 1993 wurde die schönste Brücke auf dem Balkan von der Artillerie zerstört. In jahrelanger internationaler Zusammenarbeit wurde eine Kopie des Originals Stein für Stein wieder aufgebaut. Sie ist ein Symbol für die Sinnlosigkeit eines Krieges und für den Wiederaufbau. Hoffen wir, dass die Brücke eine symbolische Verbindung von Christentum und Islam, von Ost und West und für ein freundliches Miteinander bleibt. Sie spiegelt das dramatische Verhältnis von Orient und Okzident. Neben geschichtlichen Sehenswürdigkeiten führt uns der Weg durch die Altstadt, an lauschigen Plätzen und Kunsthandwerksläden und vielen kleinen Häusern aus osmanischer Zeit zum Türkischen Haus. Hier wird gezeigt wie die Familien unter osmanischen Verhältnissen gelebt haben. Für uns ist es eine fremde und exotisch anmutende Welt. Nicht weit von der Stari Most, steht die Pasa Moschee. Ihr langes Minarett fällt sofort ins Auge.

Wir besichtigen noch eine kleine Moschee und sehr aufschlussreich bekommen wir eine Erklärung über den Islam. In kurzer Zeit haben wir viel von der Weltreligion kennengelernt. (Wegen der langen Grenzkontrollen haben wir für die Stadtführung wenig Zeit)

Bald lassen wir Mostar hinter uns zurück - die Berge rücken eng zusammen und wir tauchen ein in die wildromantische Neretva Schlucht Richtung Jablanica. Wir verlassen die Schlucht - die Berge treten zurück und wir erblicken den geschichsträchtigen Ort Jablanica. Hier tobte im 2. Weltkrieg die Schlacht an der Neretwa. Dieser Ort spielte im Partisanenkampf gegen die Wehrmacht eine entscheidende Rolle. Um den deutschen Angriff abzuwehren wurde die Brücke gesprengt. Die zerstörte Brücke und eine Lok mit Wagen, die man besichtigen kann, sind aber keine Originale sondern wurden für den Film "Die Schlacht an der Neretva" nachgebaut.

Nachdem wir Jablanica hinter uns gelassen haben, sind wir wieder in einer schönen Landschaft unterwegs und kurz vor Sarajevo sind die 2000er zu sehen. Geschliffene Diamanten in der Landschaft.

Die Sonne stand schon tief und färbte den Himmel pinkviolett - ein perfekter Sommerabend. Späte Ankunft und wir übernachten im Hotel Astra Garni in Sarajewo. Diese Unterkunft befindet sich im Herzen von Sarajewo, direkt in der Altstadt. Zum Abendessen gehen wir in das historische Restaurant "Unter der Linde". Gutes Menü mit allem Drum und Dran. Das Frühstück im Hotel ist gut und reichhaltig.

3. Tag: Sarajewo - Visègrad - Mokragora - Sargangebirge 230 km

Zauberhaft und ein wenig wie 1.001 Nacht ist Sarajevos Altstadt in die hügelige Landschaft eingefügt.

Sarajevo ist für uns einer der Höhepunkte auf dem Balkan. Wenn man die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina besucht, darf ein kurzer Blick in die Vergangenheit nicht fehlen. "Unser" einheimischer Fremdenführer Denny klärt uns auf. Sarajevo wurde von 1991 - 1996 umkämpft. 10.000 Tote kostete die Belagerung. Militär, Granateinschläge, Heckenschützen, Versorgungsengpässe, Schutt und Leichen bestimmten den Alltag. Auch heute noch sind die zahllosen Granat- und Einschusslöcher zu sehen. Kaum vorstellbar - all das fand erst vor 25 Jahren statt. Trotz alledem und vielleicht gerade deshalb ist Sarajevo ein perfektes Beispiel wie verschiedene Religionen und Kulturen miteinander leben könn(t)en.

Wo auf der Welt ruft der Muezzin und die Kirchenglocken gleichzeitig und fast nebeneinander zum Gebet. Für mich ist das der lebende Beweis, dass es nur EINEN Gott gibt - auch wenn die verschiedenen Religionen Gott anders darstellen und verehren. Nach einem kurzen Spaziergang gelangen wir in den schönsten und ältesten Teil der Stadt und man meint - man ist im Morgenland. In einer Entfernung von 200 m finden wir die Gotteshäuser aller Religionen. Wir drehen uns im Kreis und sehen, auch wenn es nur die Minarette oder Kichtürme sind, die Gazi-Husrev-Moschee, die serbisch-orthodoxe Maria - Geburt Kathedrale, die Synagoge und die römisch-katholische Herz - Jesu Kathedrale. Wir durchstreifen enge Gassen, ein Übermaß an Farben, Gerüchen und Geräuschen. Ein Geysir der Sinne. Wir besuchen noch den Platz, an dem 1914 das Attentat auf das österreichische Thronfolgerpaar verübt wurde, welches den 1. Weltkrieg auslöste. Verschwunden war an einem Tag die jahrhundertealte Tradition einer Stadt. Im Gegensatz steht der westliche, der Habsburger Teil Sarajewos. Hier werden die Gebäude der Osmanen von den monumentalen Häusern der k.uk. Monarchie abgelöst. Hier finden wir österreichische Kaffeehauskultur und moderne Einkaufspassagen. Ein leckeres Stück Gebäck essen oder ein Bier trinken? Ich denke es ist immer gut mehrere Gesichter einer Stadt kennenzulernen.

Die Sonne sieht uns schon wieder unterwegs und wir sind auf dem Weg in die bosnische Kleinstadt Viségrad im östlichen Bosnien-Herzegowina. Wir fahren durch Tunnel, Tunnel, Tunnel, oft nicht beleuchtet. Horror oder Romantik?!

Bei Viségrad öffnet sich das enge Tal der Drina zu einem weiten Talkessel. Sanft und dunkelgrün fließt die Drina. 8 km von der serbischen Grenze entfernt, steht die große, gleichmäßig geschnittene steinernde Brücke mit elf weitgespannten Bögen über die Drina.

Die 180 m lange Brücke wurde von dem osmanischen Baumeister Sinan erbaut. Sie strahlt eine verwitterte Eleganz aus. Die Plattform am höchsten Punkt diente den Bewohnern Jahrhunderte als Treffpunkt. Mit dem Roman "Die Brücke über die Drina" von Ivo Andric´, wurde der Stadt, aber auch der Brücke ein Denkmal gesetzt. Was sich vor ca. 25 Jahren auf dieser Brücke zugetragen hat, auch wenn es mir schwerfällt es nicht zu erwähnen, möchte ich in diesem Reisebericht dennoch nicht eingehen.

Im Norden der Stadt auf einer Landzunge entstand ein neuer Stadtteil Kamengrad. Es ist ein mitteralterlich-balkanischen Stil der aber, hauptsächlich von den Bosniaken, kritisiert und abgelehnt wird. Ich hatte das Gefühl es ist eine Geisterstadt.

Weiter geht’s zur serbischen Grenze in das Dorf Mokra Gora. Auf unsere Fahrt sehen wir immer wieder Spuren des Krieges. Ruinen und zerstörte Dörfer. Es ist schon wieder recht spät und die tiefstehende Sonne wirft ihren Glanz auf die imposanten Gipfel. Wir übernachten in Mokra Gora in der Hotelanlage Sargansk Osmica in einem kleinen Holzhäuschen. Es ist gemütlich und entspannend. Der Wartesaal des ehemaligen Bahnhofs wurde zum Speisesaal umgebaut und die Rezeption war vorher der Fahrkartenschalter. In der Ferne zittern die Lichter der Dörfer wie Glühwürmchen. Das Abendbrot und das Bauernfrühstück sind variantenreich und das Personal ist freundlich und hilfsbereit.

4. Tag: Mokra Gora - Durmitor Nationalpark - Kolasín 210 km

Der heutige Tag steht "Im Zeichen der Natur". Die Sonne kämpfte mit den Wolken die sich aber wie Rauchkringel auflösen. Und sie setzt sich durch.

Unsere Zugfahrt beginnt erst um 10.30 Uhr und so haben wir Zeit einen Friedhof zu besuchen. Hier entdecken wir die uralten Grabsteine der Bogomilen. Sie sind sehr alt und existieren seit dem 14/15 Jh. Für mich ist es wie eine Stimme aus der Vergangenheit - ein Rätsel jenseits menschlichen Begreifens. Alles erscheint als wäre alles in den Stein der Vergangenheit gehauen.

In der österreich-ungarischen Zeit wurde eine Gebirgsbahn durch das Sargan-Gebirge gebaut. Im Jahr 1999 wurde diese Bahn als Touristikbahn wieder in Umlauf gesetzt. So eine Fahrt ist hochbegehrt und war für uns auch reserviert. Die Strecke verbindet drei wunderschöne serbische Gebirge, umfasst 10 Brücken und Viadukte und durchfährt ca. 20 Tunnel. All das in einer atemberaubenden Gebirgslandschaft.

Unser Tagesziel mit 210 km ist Kolas´sin. Ursprüngliche und weitgehend unveränderte Wälder und Gebirge erleben wir auf dieser Fahrt. Nirgendwo zeigt die Balkanhalbinsel so imposant ihre Gewalt und unwirkliche Schönheit.

Vorbei am Zlatibor-Gebirge, es liegt direkt im Herzen Serbiens und besticht durch üppige Weiden, vielen Gebirgsbächen und Bergseen. Wir fahren an traditionellen Dörfern vorbei und glauben, dass die Zeit stehengeblieben ist. Wir sind dem Himmel ganz nah. Wieder Grenzkontrollen Serbien - Montenegro.

Im Nationalpark Durmitor bewundern wir die gigantische Tara-Schlucht, mit 1.300 m ist es der tiefste Canyon Europas. Überall gibt es atemberaubende Aussichtspunkte. An der Durdevíca-Tara-Brücke machen wir einen Fotostopp mit gigantischem Blick in die Schlucht. Aufgrund seiner vielfältigen Flora und Fauna, mit seinen hohen Gipfeln, Seen und Quellen wurde Durmitor mit der Tara-Schlucht zum Nationalpark erklärt. Mehr als 48 Berggipfel sind über 2.000 m hoch. Wir sehen ein Hochplateau, das den Charakter einer Almlandschaft aufweist.

Hier sind Menschen zu sehen, welche noch nicht vom Fremdenverkehr geprägt sind. Ich sehe eine alte Frau, die an einer Bergstraße steht und strickt, einige ihrer gefertigten Textilien hängen zwischen den Bäumen. Unser Bus führt uns durch steile Felsen und Tunnel zum nächsten wunderbaren Panorama und unser Hirn kann kaum noch neue Eindrücke verarbeiten.

Es ist schon spät und die schmale Mondsichel beleuchtet uns unseren Weg. Wir erreichen unser Ziel Kolasín in Montenegro über den 960 m hohen Crkvine Pass und übernachten im Hotel Bianca Resort. Das Resort ist umgeben von herrlichen Pinienwäldern mit einer wunderbaren Aussicht. Wir haben einen superfreundlichen Gastgeber - auch das Personal ist freundlich und sehr hilfsbereit. Klasse Abendessen und Frühstück.

5. Tag: Kolasín - Moraca-Canyon - Podgorica - Skutarisee - Tirana 225 km

Mit spektakulären Wundern starten wir auch heute in den neuen Tag. Unterwegs besichtigen wir das Moráca Kloster - ein Geheimtipp von Ivanka. Der Eintritt von 2 € hat sich gelohnt. Es ist ein serbisch-orthodoxes Kloster und wurde 1252 von Stefan wie auf dem Türsturz nachzulesen ist, erbaut. Der Komplex besteht aus einer Kathedralkirche gewidmet der Mutter Gottes, der kleinen Kirche St Nikolaus und den Wohngebäuden. Die besonderen Sehenswürdigkeiten sind die monumentalen Wandmalereien, die zeremoniellen Gegenstände und die schmuckvoll ausgestatteten und ausgestalteten liturgischen Bücher. Alle waren da - Jesus in schwarzer Düsternis und Maria mit flehenden Händen, die Engel, Petrus, Adam und Eva.

Früh am Vormittag erreichen wir den Nationalpark Biogradska Gora - einen der geschützten und unberührten Urwälder Europas. Der Nationalpark in Montenegro ist ein Paradies für Naturliebhaber. Wir sehen unberührte, uralte Wälder mit Rotbuchen, Ahornbäumen und Eschen die über 45 m hoch und bis zu 500 Jahre alt sind. In den ursprünglichen Wäldern gibt es eine fantastische Pflanzenwelt und zu den größeren Säugetieren sollen Bären, Wölfe und verschiedene Hirscharten gehören. Im Schatten dieser urzeitlicher Bäume wollten wir uralte Grabsteine entdecken. Da die Route gesperrt wurde, war das leider nicht möglich. Wir haben diese Grabsteine, aber nach dem Frühstück, auf einem kleinen Friedhof in Mokra-Gora bestaunen dürfen.

Ivana erklärt uns - es sind Überbleibsel der mittelalterlichen Religionsgemeinschaft der Bogomilen. Die Bogomilen ist eine Sekte die sich seit dem 13 Jh. in Bosnien-Herzegowina festgesetzt hat.

Es geht weiter durch den Moraca-Canyon Richtung Podgorica. Türkisblaues Wasser vom Moraca River, umgeben von Bergen und klarem blauen Himmel macht uns wieder bewusst wie wunderbar und einmalig die Natur ist. Bei einem Fotostopp müssen wir dieses Naturwunder auf Bildern festhalten.

Podgorica, die Hauptstadt Montenegros erreichen wir am Nachmittag. Von 1946 - 1992 hieß die Stadt Titograd, benannt nach dem jugoslawischen Ministerpräsidenten Tito. Bei einer "Panorama"-Rundfahrt lernen wir die Stadt kennen. Sie war im II Weltkrieg ca. 70 Luftangriffen ausgesetzt, die sie fast ganz zerstörten. Montenegros Hauptstadt, die infolge ihrer Vergangenheit aus einer Mischung verschiedener Stilrichtungen besteht, ist keine Schönheit. Vom Bus habe ich nichts entdecken können. Die wohl interessanteste Sehenswürdigkeit ist ihre Vergangenheit.

Wir fahren weiter durch die erhabene Landschaft des Rumija-Gebirges. Auf der Fahrt zur Grenze fahren wir an links und rechts der Strasse gelegenen Plantagen mit Pfirsichen und Wein vorbei. Vorbei auch am Skutarisee im Süden. Es ist ein großer ca. 500 m² großer und 50 km langer Süßwassersee. Zwei Drittel liegen in Montenegro und ca. ein Drittel in Albanien im Nationalpark Skadarsee. In der Ferne fließen die Linien zwischen Wasser und Horizont ineinander. Es ist still und der See sieht aus wie schwarzes Glas und die Wolken spiegeln sich darin. Das Pastelllicht am Horizont ist fantastisch.

Und wieder ein Grenzübertritt von Montenegro nach Albanien. Vorbei an den albanischen Alpen fahren wir anschließend in die 2400 Jahre alte Stadt Shkodra die malerisch zwischen den Bergen liegt. Hier werden wir von unserem Fremdenführer Herrn Myzofer Vorfa empfangen der uns morgen auch Tirana vorstellen wird.

Auf den ersten Blick wird das Stadtbild von trostlosen Wohnblöcken geprägt und die wechselhafte Geschichte müssen wir uns erarbeiten. Wir machen einen Bummel durch die Stadt und es gibt einiges zu sehen und zu entdecken. Nicht zu übersehen ist der englische Turm, die Moschee und der Platz der Demokratie. Der Beweis , dass Shkodra das Zentrum des Katholizismus in Albanien vertritt, ist die Franziskanerkirche. Die Kathedrale St. Stefan ist eine wichtige römisch-katholische Wallfahrtskirche.

Auf der Weiterfahrt in die albanische Stadt Tirana sortieren wir unsere Eindrücke und versuchen sie chronologisch einzuordnen. (bei der Vielzahl ist das ohne Notizen kaum möglich) Der Abend klopfte an die Tore der Stadt und wir kämpfen uns durch den chaotischen Verkehr zum Hotel International in Tirana. Das Hotel hat eine gute Lage - direkt am Skanderbegplatz mit Blick auf Albaniens Hauptstadt. Das Essen ist International. Bessere Mitarbeiter kann ich mir kaum vorstellen. Besten Dank für den tollen Aufenthalt. Nach dem Abendessen erforschen wir Tirana auf eigene Faust.

6. Tag: Tirana - Shkodra - Budva 200 km

Nach dem Frühstück werden wir von Herrn Myzofer Vorfa zur Stadtführung abgeholt. Tirana ist die Hauptstadt Albaniens. "Das Herz Albaniens". Hier befindet sich das Parlament und die Regierung des Landes. In religiöser Hinsicht ist sie ein großer Schmelztiegel und kultureller Mittelpunkt. Der Umgang mit den Religionen - so haben wir den Eindruck ist entspannt.

Der Morgen führt uns zum bekannten Skanderbegplatz. Hier befindet sich das Wahrzeichen der Stadt, das Reiterstandbild zu Ehren Skanderbegs. Der Nationalheld Skanderbeg gilt als nationales Symbol für Tapferkeit und die Einheit des albanischen Volkes.

In der Südostecke des Platzes steht die unbedingt empfehlenswerte, wunderschön verzierte Ethem-Bey-Moschee aus dem späten achzehnten Jahrhundert. Erfreulich hat diese 200 Jahre alte Moschee alle Wirren, auch die kommunistische Zeit überstanden und ist ein absolutes Muss. Gleich hinter der Moschee befindet sich der 35 m hohe Uhrturm aus dem Jahr 1820. Wie die Moschee wurde auch der Turm von Et´hem Bey errichtet. Auffällig ist das Extrem der den Platz umsäumenden Hochhäuser und der klotzige Palast der Kultur. Beeindruckend ist die Orthodoxe Kirche mit Turm. Diese Auferstehungskathedrale ist einer der wichtigsten Sakralbauten Tiranas.

Wir nutzen eine kleine Freizeit um uns in ein Cafe´ zu setzen und die Welt an uns vorbeiziehen zu lassen. Natürlich muss der Kafe turke, der türkische Kaffee probiert werden. Allein die Zubereitung ist bemerkenswert und spannend. Ein Albaner, er hat in Deutschland gearbeitet, hat uns eingeladen und erklärte uns, dass neben dem Ehrbegriff und der Blutrache, für ihn die Gastfreundschaft eine sehr große Rolle spielt.

Am frühen Vormittag verlassen wir Tirana und auf der Fahrt verkaufen die Bauern ihre Produkte am Straßenrand und im Hintergrund grüßen uns die Albanischen Alpen. Wieder Grenzkontrolle: Albanien- Montenegro. Diesmal problemlos und zügig. Am Skutarisee machen wir eine Pause. Dieser See beherbergt unzählige Fischarten und ist ein ideales Vogelparadies. Außerdem ist er ein wichtiges Brut- und Überwinterungsparadies. Eine Wanderung um diesen See wird für uns wohl als Traum in Erinnerung bleiben und ich bin überzeugt, dass man im Morgennebel oder in der Abenddämmerung sicher Feen oder Wassergeister entdecken kann.

Wir verlassen Albanien und fahren weiter nach Budva. Die Straße ist eng und kurvenreich und schlägelt sich durch Olivenhaine mit alten, knorrigen Olivenbäumen. Gott sei Dank haben wir Ljupo bei dem wir uns im Bus wohl und sicher fühlen. Von hoch oben haben wir einen Postkarten - Blick auf die in der Ferne blinkende Adria. Die Küste ist abwechslungsreich und wunderschön. Sie besteht aus Felsen, vielen kleinen Buchten und Sand- und Kiesstrände reihen sich wie Perlen aneinander. Schade, dass Hotelburgen oft die Landschaft verschandeln. Ivana erklärt uns, dass ganze Berge von russischen Investoren aufgekauft und mit Hotelbunkern bebaut werden welche die montegrenische Küste sehr hässlich erscheinen lassen.

Hauptattraktion auf dieser Fahrt ist die kleine Halbinsel Sveti Stefan. Das einstige Fischerdorf wurde liebevoll saniert. Heute strahlen die roten Dachziegel im Sonnenlicht um die Wette mit Oleander, Bougaivillea und Palmen. Alle paar hundert Meter möchte ich am liebsten einen Fotostopp einlegen. Die Farben sind einfach überwältigend, das Aquamarin des Meeres, das Weiß der Häuser und der Strände, das Grün der Pflanzen, die verschiedenen Farben der Blüten und das strahlende Blau des Himmels.

Budva ist der beliebteste Ferienort in Montenegro. In der Altstadt locken Geschäfte und urige Restaurants mit engen Gassen. Die Stadt ist von einer Festungsmauer umgeben und dahinter verstecken sich einige architektonische Juwelen. Im historischem Viertel befindet sich die Zitadelle und die aus dem 9 Jh. stammende Kirche Santa Maria. Beeindruckend ist die orthodoxe Kirche der Dreifaltikeit und die Kirche des hl. Johannes des Täufers.

Das Wellnesshotel liegt ca. 2.000 m von der Altstadt, hat einen eigenen Strand mit Liegestühlen und Sonnenschirmen. Im Restaurant werden gehobene Spezialitäten angeboten. Höhepunkt ist auf der Terrasse zu sitzen, Geigenmusik zu hören und den Blick auf die Adria zu genießen. Eine hauchdünne Mondsichel steht über uns am Himmel, wie gemalt und doch unerreichbar. Das Personal, so haben wir das Gefühl, macht seinen Job.

7. Tag: Budva - Bucht von Kotor - Konavletal - Dubrovnik - Makarska Riviera 250 km

Ja, es ist unglaublich, wir haben auf unserer Reise fünf abwechslungsreiche und oft unterschiedliche Länder kennengelernt. Die von uns besuchten Balkanländer haben eines gemeinsam, sie waren Jahrhundertelang Zankapfel zwischen Europa und dem osmanischen Reich. Deshalb diese Vielfalt von Völkern und Rassen. Die Region war stets Grenze und Bindeglied zwischen Okzident und Orient, zwischen Katholiken und Orthodoxen, Christentum und Islam.

Die Morgensonne sieht uns schon wieder unterwegs. Wir fahren auf der Rückreise nach Kroatien entlang der malerischen Bucht von Kotor, einer der schönsten Landschaften Europas. Atemberaubend ist der Blick auf das Wasser der Adria und wie ein Fjord schmiegt sich die Bucht in die hochaufragenden schwarzen Flanken der Berge.

Schon von weitem sieht man die gewaltigen Festungsanlagen und die Zitadelle der Stadt Kotor. Die historische Altstadt wird von einer langen Festungsmauer umschlossen, die wir durch ein Stadttor betreten. Mit ihren orthodoxen Kirchen, den katholischen Kathedralen und den vielen orientalischen Palästen hat sie ihre 2.000 Jahre alte Geschichte geprägt. Von einem gewaltigen Renaissance Uhrturm begrüßt betreten wir einen der Marktplätze, umrahmt von historischen Palästen aus dem 14 bis 18 Jh. Wir bewundern die eindrucksvolle mittelalterliche Sankt-Tryphon-Kathedrale aus dem Jahr 1166, die serbisch-Orthodoxe Kirche des Hl. Nikolaus von Myra und die kleine Kirche des Hl. Lucas. Auch gibt es viele kleine Läden. Was Kunst oder Kitsch ist, muss jeder für sich entscheiden. Auf der Weiterfahrt kommen wir an der Insel Sveti Dorde mit dem aus dem 12 Jh. erbauten Benedektinerkloster vorbei.

Mit der Grenzstadt Herceg-Nuvi verlassen wir Montenegro und fahren weiter durch das einzigartige Konavletal in Kroatien. Die Warterei an der Grenzkontrolle überbrücken wir mit Witze erzählen.

Das Tal zwischen dem Wasser der Adria und dem Gebirge führt von der Grenze bis Dubrovnik, unserem nächsten Ziel. Auf den fruchtbaren Feldern wachsen Oliven, Wein, Feigen, Obst und Gemüse und die zahlreichen Zypressen haben dem Tal den Beinamen "Toskana Dalmatiens" eingebracht. Völlig zu Recht.

Wir fahren an der Insel Lokrum vorbei und freuen uns auf Dubrovnik, dem "Juwel" an der Adriaküste. Schon von Weitem erblicken wir die mächtigen Stadtmauern und eindrucksvollen Festungsanlagen mit ihren Türmen. Die Stadt liegt malerisch in der Sonne. Dubrovnik ist nicht groß - aber wenn man einen guten Stadtführer hat und sich innerhalb der Stadtmauern bewegt, kann man trotzdem einiges entdecken. Unübertroffen ist die Altstadt, ursprünglich, historisch und lädt mit ihren verwinkelten Gassen zum Träumen ein. Da die Altstadt hügelig ist, wissen wir sofort, warum die Stadt auch "Stadt der tausend Stufen" genannt wird. Die Altstadt ist umgeben von zahlreichen Sehenswürdigkeiten und historischen Gebäuden. Der Onofrio-Brunnen, der Glocken-Uhr-Turm, der einzigartige Sponza-Palast, und die Roland Säule. Zentral liegt die prachtvoll mit barocken und mittelalterlichen Bauwerken gesäumte Plaza. Das antike Stadtzentrum ist ein Denkmal für sich. Es besteht fast ausschließlich aus historischen bedeutenden Gebäuden, einige mit Ursprung im frühen Mittelalter. Erlöserkirche, Franziskanerkirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche, der Dom und die Kathedrale. Die Kirche von St. Blasius gebaut im frühen 18. Jh.. Bemerkenswert ist die silberne Statue St. Blasius. Die Kathedrale ist eine monumentale barocke Kirche aus dem 18 Jh. Ihr Inneres ist mit zahlreichen wertvollen Gemälden und Reliquien dekoriert. Uns beeindruckten die Alabasterleiber der Engel.

Die Stadtmauer ist das absolute Highlight. Sechs Meter dick und bis zu 25 m hoch wurde sie zwischen dem 12.- und 17.Jh. errichtet. Die Mauer bietet nicht nur einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und ihre engen Gassen, sondern auch hinaus auf das Meer. Einmal Dubrovnik auf ihrer Stadtmauer zu umrunden wünschen wir uns. Es gibt noch viele alte Straßen und Plätze, die unbezahlbare, historische und künstlerische Schätze beherbergen. Vielleicht kann Berge & Meer Dubrovnik in ihr Städtereiseprogramm aufnehmen. Möglichst wenn keine Kreuzfahrer da sind.

Die subtropische Mittelmeervegetation und eine bezaubernde Landschaft lassen die Weiterreise zu unserem Hotel zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Unser Hotel liegt in Bosnien-Herzegowina und wir sind es gewöhnt - Grenzkontrolle. Wieder Zeit während der Fahrt und dem Grenzaufenthalt, unsere Eindrücke zu sortieren und unsere Gedanken festzuhalten.

Ankunft in Neum im Hotel Neum. Ein perfektes Quartier. Mit den Worten eines guten Freundes "kurz und bündig": Es ist alles tipptopp. Die Lage des Hotels tipptopp, die Zimmer tipptopp, Aussicht tipptopp, das Essen nur Tipp (einige haben was falsches gegessen), das Personal tipptopp - es wird alles gemacht um unsere Wünsche zu erfüllen.

8. - 14. Tag: Makarska-Riviera Badeurlaub

Petrus beschert uns wieder heiteres und warmes Wetter auf unserem Weg zu unserem Verlängerungshotel Antonia in Drvenik Das Hotel Antonia ist ein guter Ort um Urlaub zu machen. In einem kleinen malerischen Ort, umgeben von bewaldeten Buchten, Kies und Felsstränden mit kristallklarem Wasser. Der ideale Ort für Menschen die Ruhe und Privatsphäre schätzen. Am Strand sorgen krumm gewachsene Pinien für Schatten. Und der Kieselsteinstrand, mit den hellgrauen, warmen und glattgeschliffenen Kieselsteinen ist eine super Alternative zum Sandstrand.

Einigen der Gäste war das Essen nicht genügend abwechslungsreich. Wir selber haben für uns immer etwas gefunden. Nach einer Reklamation wurden die Suppen heiß serviert.

Im September hat die Sonne tagsüber noch Kraft und die Luft flirrt und sirrt. Die Abende auf der Terrasse sind klar und bringen uns eine Ahnung von einem nächsten wunderschönen Sonnentag. Das Erlebnis wenn abends das Meer zu leuchten beginnt, dieses Licht wenn es noch nicht richtig dunkel - aber auch nicht mehr hell ist. Es ist großartig.

Was braucht der Mensch me(h)er- Meer, Ruhe und Frieden. Stets trug der Wind den Geruch von Salz mit sich.

15.Tag: Besichtigung Split und Transfer zum Flughafen

Nach dem Frühstück fahren wir in nördlicher Richtung entlang der dalmatischen Küste nach Split. Vorbei an vielen Orten auch an Podgora (unsere erste Übernachtung) und vorbei an der Festung Omis. Auf den vorbeiziehenden Feldern stehen jetzt unzählige Olivenbäume, manche knorrig und verkrümmt. Viele uralt. Dort wird Olivenöl in hervorragender Qualität gepresst. Die aufgehende Sonne färbt den Himmel rosa und ein aufkommender Sturm lässt den Morgennebel wie Zuckerwatte erscheinen.

Wir werden von Anna der lokalen Reiseführerin erwartet, die uns Split zeigen wird. Split liegt auf einer Halbinsel und ist von drei Gebirgen und Gebirgszügen umgeben und ist die zweitgrößte Stadt in Kroatien. Uns hat die Schönheit und vor allen Dingen ihre Außergewöhnlichkeit sehr beeindruckt. Split ist super geeinet für einen Tagesausflug, man kann vieles zu Fuß erreichen, da sich hier fast alle Sehenswürdigkeiten nah beieinander befinden. Am beeindruckendsten ist der Diokletianpalast, 2.000 Menschen haben im Palast gelebt, den der römische Kaiser Diokletian um das Jahr 300 am Ufer der Adria bauen ließ. Er vereint eine römische Villa mit einer gewaltigen Festung. Der Mittelpunkt des Palastes ist das Perestyl (offener Thronsaal) ein Säulenhof als zentraler Versammlungsort. Links vom Thron befindet sich die Domnius-Kathedrale. Sie ist dem hl. Domnius geweiht und gilt als eine der ältesten Kathedralen der katholischen Kirche. Vor ihr befinden sich einige korinthische Säulen und ein Sphinx. Die Campanile, der Glockenturm ist schon von weitem zu sehen, er ist gut erhalten und ist mit seinen sechs Stockwerken eines der höchsten Bauwerke des mittelalterlichen Dalmatiens und der älteste auf der Welt.

Wir bummeln durch die engen Straßen und genießen das Treiben. Alles wirkt antik, die mächtigen Mauern flößen Respekt vor der Baukunst der Römer ein. Split war bisher eine der schönsten Städte auf unserer Rundreise.

Nach der Besichtigung fahren wir zum Flughafen, gleich nach dem Einchecken tobt draußen ein heftiger Sturm, der einen Tag zuvor Deutschland unsicher gemacht hat. Mit drei Stunden Verspätung fliegen wir, glücklich, Richtung Heimat.

Danke & Fazit

Danke an:
Ivana unsere wunderbare, kompetente und hilfsbereite Reiseführerin
Ljupo unser verantwortungsvoller, sicherer und ruhiger (an den Wartezeiten am Zoll Witze erzählender Busfahrer)
Unsere tolle Reisegruppe

Etwas in eigener Sache.
… vor der Reise

Wir sitzen auf unseren gepackten Koffern und gehen nochmal unsere Checkliste durch. Was wir neben unseren benötigten Dokumenten, unserer Zahnbürste und der Unterwäsche auf keinen Fall vergessen sollten, ist der Respekt vor anderen Menschen und Kulturen. Das bitte ganz oben auf die Liste setzen.

Fazit
… nach der Reise

1.500 km pure Abwechslung. Die Länder haben uns immer wieder beeindruckt und immer wieder neue Überraschungen hervorgezaubert. Auch wenn man sich auf eine Reise vorbereitet erfährt der Reisende viele neue, wissenswerte und aufschlussreiche Informationen erst vor Ort. Auf die Balkankonflikte und die Kriege des ehemaligen Jugoslawien sind wir und wollen wir, wenn möglich, in unserem Reisebericht nicht eingehen.
NATÜRLICH haben wir die noch nicht beseitigten Kriegsschäden, die Einschusslöcher, die Gedenktafeln, Hinweise auf Kriegsverbrechen und die unvermeidbaren Begleiterscheinungen des Krieges gesehen.
NATÜRLICH wissen wir und es ist uns auch bewusst, dass man sehenden Auges die Welt betrachten muss. Diese Geschehen verdienen aber einen eigenen Bericht.

Vieles haben wir nicht gewusst - wir haben viel gesehen, gehört und dazugelernt.

Der größte Feind der Menschlichkeit ist die Gleichgültigkeit!

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise - Makarska Riviera (ca. 80 km)
Flug nach Split und Empfang durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung. Transfer zu Ihrem Hotel an der Makarska Riviera, wo Abendessen und Übernachtung erfolgen.

2. Tag - Makarska Riviera - Mostar - Jablanica - Sarajevo (ca. 250 km)
Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück im Hotel geht Ihre Reise weiter. Sie fahren durch das fruchtbare Neretva-Mündungs-Delta, auch "das Kalifornien Kroatiens" genannt, in Richtung Neretva-Canyon. Tausende Mandarinenbäume und Plantagen mit Zitrusfrüchten begleiten Sie durch das Labyrinth von schmalen Wasserwegen nach Počitelj, die ehemalige Karawanenstation im Canyon des Neretvaflusses. Bis heute ist hier die osmanische Bauweise fast gänzlich bewahrt worden. Im Anschluß geht es weiter zur Herzegowina-Stadt Mostar. Umgeben von bis zu 2.500 m hohen Karstbergen liegt sie in einem weiten Talkessel, wo der Besucher in eine Welt aus tausend und einer Nacht versetzt wird. Der Charme zahlreicher Moscheen, kleiner Gassen mit typisch osmanischem Pflaster sowie gepflegter Kaffeehäuser werden Sie verzaubern. Zunächst besuchen Sie die berühmte alte osmanische Bogenbrücke über der Neretva und im Anschluss besichtigen Sie eine Moschee sowie ein Türkisches Haus aus dem 17. Jahrhundert. Im kleinen Bergdorf Buna angekommen, treffen Sie auf die größte Karstquelle Europas "Vrelo Bune", die unter einer 200 m hohen Felswand hervor quillt. Das hier von einem türkischen Sultan erbaute Derwischkloster verbirgt sich unter einer riesigen überhängenden Felswand und stellt bis heute den geheimnisvollsten Ort in ganz Bosnien und Herzegowina dar. Sie fahren weiter durch die Schluchten der Neretva nach Jablanica. Im Jahre 1943 fand hier die berühmte Schlacht an der Neretva statt. Die einzige Brücke zur Ostseite wurde damals zerstört und machte die Schlacht so legendär. Die Trümmer dieses stummen Zeitzeugen liegen bis heute auf dem Grund der Schlucht. Am frühen Nachmittag treffen Sie in Sarajevo ein, die Hauptstadt Bosnien Herzegowinas. Bei einer ausführlichen Stadtrundfahrt und ausgiebigen Führung durch die schöne Altstadt lernen Sie den Charme der Stadt näher kennen. Sie besuchen eine der größten orthodoxen Kirchen (Eintritt nicht inklusive) und die bunten Basare der Stadt. Zwischen glänzenden Kupferwaren und handgeknüpften Teppichen fällt es schwer zu glauben, dass Sie noch in Europa sind. Zum Abendessen kehren Sie in ein historisches Restaurant in der Altstadt ein, wo schon Personen von Rang und Namen gespeist haben. Die Übernachtung erfolgt in Sarajevo.

3. Tag - Sarajevo - Višegrad - Sargan-Gebirge - Mokra Gora (ca. 230 km)
Am Morgen verlassen Sie Sarajevo und machen sich auf den Weg in die bosnische Kleinstadt Višegrad. Der kleine Ort an der Drina gilt nicht zuletzt wegen seiner herrlich grünen Gebirgslandschaft als einer der schönsten des Landes. Sie statten der bosnischen Kleinstadt einen Besuch ab und besichtigen unter anderem die orthodoxe Kirche und die berühmte Drina Brücke. Die 180 m lange Steinbrücke von 1577 zählt heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Um sie dreht es sich auch im Werk "Die Brücke über die Drina", für das der Autor Ivo Andric 1961 den Literatur Nobelpreis überreicht bekam. Weiter geht’s zur serbischen Grenze. Ihr Ziel ist das Dorf Mokra Gora. In der österreich-ungarischen Zeit wurde hier eine Gebirgsbahn durch das eindrucksvolle Sargan-Gebirge gebaut. Die Planungen für diese abenteuerliche Zugstrecke begannen bereits im Jahre 1906. Nach aufwendiger Renovierung wurde sie erst vor kurzem wiedereröffnet. Auf einer 2.5-stündigen Fahrt erwarten Sie Landschaftsbilder, die Sie nicht mehr los lassen. Lehnen Sie sich zurück, wenn die Schmalspurbahn durch zahlreiche Tunnel und über Brücken fährt und dabei unglaubliche Höhenmeter überwindet. Übernachtung in Mokra Gora.

4. Tag - Mokra Gora - Durmitor Nationalpark - Kolašin (ca. 210 km)
Nirgendwo in Europa gibt es auf so engem Raum so viele Canyons, nirgends zeigt die Natur auf der Balkanhalbinsel so imposant ihre Gewalt und unwirkliche Schönheit. Vorbei am Zlatibor Gebirge führt Sie Ihre Reise zum Durmitor Nationalpark im Norden Montenegros. 48 Gipfel des bis zu über 2.500 m aufragenden Gebirges sind über 2.000 m hoch. Sie lassen Ihren Blick über Hochweiden mit großen Schafherden und aus Holz gebaute Almhütten schweifen. Die einmalige Landschaft spiegelt sich in den Oberflächen der stillen und einsam gelegenen Bergseen. Unglaublich, dass es hier über 1.500 verschiedene Pflanzenarten gibt! Kein Wunder, dass das Gebiet zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde! Sie fahren weiter zur gigantischen Tara-Schlucht, wo Sie auf einer Brücke Rast machen. Mit ihren 78 km Länge und 1.300 m Tiefe ist sie die mächtigste Schlucht Europas. Das türkisgrüne Wasser des Flusses Tara schlängelt sich durch märchenhaft schöne und unberührte Landschaften. Nach diesem Tag voller herrlicher Eindrücke, können Sie einen entspannten Abend in Ihrem Hotel in Kolašin genießen.

5. Tag - Kolašin - Moraca-Canyon - Podgorica - Skutari See - Tirana (ca. 225 km)
Mit spektakulären Naturwundern starten Sie auch heute in den Tag. Fernab jeglicher Erschließung ragen hier über 50 m hohe Baumriesen in den Himmel. Hätten Sie gedacht, dass die Wälder hier noch von Bären, Wölfen und anderen wilden Tieren durchstreift werden? Im Schatten der Bäume kann man auch auf Spuren aus längst vergangenen Tagen stoßen. So beispielsweise auf riesige alte Grabsteine der Bogomilen aus dem 14. Jahrhundert, die sich in diese einsame Region zurückgezogen haben. Es geht weiter durch den Moraca-Canyon. Am Nachmittag erreichen Sie Podgorica, die Hauptstadt Montenegros. Bei einer Orientierungsfahrt erhalten Sie einen Eindruck des ehemaligen Titograds. Anschließend machen Sie sich auf den Weg zum größten See auf dem Balkangebiet, dem Skutari See. Der etwa 50 km lange See ist ein bedeutender Rast- und Brutplatz für Zugvögel aus dem Norden Europas. Manche der hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Nicht zuletzt deshalb wurden Teile des sensiblen Öko-Systems zum Nationalpark erklärt. Auf der Weiterfahrt in das albanische Tirana lassen Sie die Ereignisse der letzten Tage noch einmal Revue passieren. Die Übernachtung erfolgt im Zentrum Tiranas.

6. Tag - Tirana - Shkodra - Budva (ca. 200 km)
Herzlich willkommen im Land des Adlers, wie die Einheimischen Albanien nennen! Sie besichtigen Tirana, die Hauptstadt des Balkan-Staates. Auf dem riesigen Skanderbeg-Platz schlägt das Herz der Stadt. Sie lassen Ihren Blick über die Gebäude schweifen, die den Platz säumen. Moderne Hochhäuser treffen hier auf den Palast der Kultur im sozialistischen Baustil und auf die prachtvolle Ethem Bey Moschee. Sie erreichen im Anschluss den geschichtsträchtigen Ort Shkodra. Über 500 Jahre lang war Shkodra ein wichtiger Sitz und Handelsplatz der Osmanen. 1990 wurde hier nach mehr als 30 Jahren Religionsverbot, das in Albanien herrschte, die erste katholische Messe zelebriert. Außerdem war der kleine Ort ein bedeutendes Zentrum des Aufstandes gegen die kommunistische Diktatur. Ihr nächstes Ziel ist die montenegrinische Stadt Budva. Der Weg dorthin führt an der wunderschönen Adriaküste entlang. Bei einem Fotostopp können Sie diese atemberaubenden Landschaften für die Nachwelt festhalten. Können Sie vom Ufer aus die vorgelagerte Insel Sveti Stefan erkennen? Sie ist bekannt geworden durch die Aufenthalte von Sophia Loren. Die Übernachtung erfolgt in Budva.

7. Tag - Budva - Bucht von Kotor - Konavletal - Dubrovnik - Makarska Riviera (ca. 250 km)
Unglaublich, dass Sie nun schon 5 wundervolle Länder kennen gelernt haben! Nach dem Frühstück treten Sie die Rückreise nach Kroatien an. Sie beginnen Ihren Tag in der malerischen Bucht von Kotor. Die Landschaft präsentiert sich in einzigartiger Schönheit. 28 km tief drängt sich das tiefblaue Wasser der Adria in das Festland hinein und bildet so den größten Fjord des Mittelmeeres. Noch heute ist zu sehen, dass Kotor im Mittelalter eine gigantische Handelsmacht war. Gewaltige venezianische Festungsanlagen und schöne Gassen mit stolzen Patrizierhäusern dienen als Beweis. Entlang des Fjords fahren Sie nach Herceg-Novi an die kroatische Grenze. Sie bahnen sich Ihren Weg durch das einzigartige Konavletal. Tausende schlanker Zypressen und fruchtbare Felder werden sicher auch Sie ins Staunen versetzen. Schon von weitem erblicken Sie die mächtigen Stadtmauern und roten Ziegeldächer Dubrovniks am Horizont. Die romantische Altstadt liegt auf einer Halbinsel in der türkisfarbenen Adria und wird von einer Jahrhunderte alten Befestigung umgeben. Zahlreiche Paläste, Kirchen und Patrizierhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert zeugen von der ruhmreichen Vergangenheit. Die Schönheit Dubrovniks hat auch die UNESCO erkannt und die Altstadt zum Weltkulturerbe erklärt. Bei einer Besichtigungstour werden Sie schnell merken, wieso die "Perle der Adria" als eine der schönsten Städte der Welt gilt! Die subtropische Mittelmeervegetation und eine bezaubernde Landschaft lassen die Weiterreise an die Makarska Riviera zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Übernachtung an der Makarska Riviera.

8. - 14. Tag - Drvenik
Badeaufenthalt. Genießen Sie entspannte Tage in Ihrem 4-Sterne-Hotel in Drvenik.

15. Tag - Abreise
Heute heißt es Abschied nehmen. Mit einem Koffer voller Erinnerungen treten Sie Ihre Heimreise an. Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.